Die Meinung, die Familie stamme aus Basel und sei von dort zur Zeit der Reformation
nach Laufen gekommen, ist unhaltbar. Dagegen spricht auch der Umstand, dass
Ende des 16. Jahrhunderts auch Dittingen und Zwingen Imhof aufweisen.
Der Name lässt auf ein altes Lehengeschlecht schliessen. 1438 ist Ulmann
Imhof Führer der Laufner, die zusammen mit den Baslern die Burg Neuenstein
erobern. 1467 wird im Steuerrodel Jakob genannt. 1540 ist Jakob "lm Hoff"
Meier und Richter zu Laufen, Pat (Beat) Gerichtherr. 1599 wird Hans Bürger
mit seinen Söhnen, ausgenommen Christian und Klaus, die dem Junker von
Türmenach leibeigen sind. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Wiedereinbürgerung
eines Bürgers, der durch Ortsabwesenheit sein Bürgerrecht verloren
hatte. Eine sonderbare Wiedereinbürgerung eines Bürgers meldet das
Stadtbuch aus dem Jahre 1693. Durs wird wieder aufgenommen. "Soll sich
halten, wie es einem ehrlichen Bürger ansteht. Wo nicht, so er wieder Ungelegenheiten
anstellt, er weggemehrt werde."
Zu Ende des 16. und zu Anfang des 17. Jahrhunderts gibt es laut Taufbuch schon
etwa 15 Familien. Weitere vierzig kommen noch im Laufe des 17. Jahrhunderts
vor, von denen sich etwa die Hälfte zu Bruchstücken von Geschlechtstafeln
zusammenhängen lassen. Auf deren Wiedergabe verzichten wir und erwähnen
nur, dass 1692 ein Durs als Abgeordneter des Rats genannt wird, ebenso ein Jakob.
Ein Zweig gehörte wahrscheinlich der Vorstadt an, denn 1696 wohnen Hans
und Klaus daselbst als Säger. 1590 verkauft Georg den Evangelisten einen
Acker beim untern Tor.
Klarer wird die Geschlechtsfolge erst im 18. Jahrhundert. Da erscheint Franz
als Stammvater, der 1710 heiratet. Seine Enkel sind Franz Peter und Josef. Des
erstern Familie stirbt 1858 aus mit Peter, Maurer. Josefs Söhne Georg Josef
und Johann I teilen die Linie. Georg Josefs ältester Sohn Johann
II wanderte nach Aadorf im Thurgau aus, wo seine Enkel und Grossenkel als Bürger
von Laufen und Aadorf leben; der zweite Sohn Melchior ist Grossvater
von Alexander und Josef; der dritte Sohn Wilhelm ist Vater von Konstantin und
dessen Geschwistern; der vierte Fidelis hat ebenfalls Enkel und Grossenkel;
der fünfte hat noch Enkel.
Auch Johann I Linie verzweigt sich stark. Sein ältester Sohn Johann "Bammertlihanse
Student”, ein Original, stirbt ledig; der zweite, Franz Josef ist Vater
von August, Sattler; der dritte, Johann Georg hat Enkel und Grossenkel; der
vierte, Anton, eine Tochter, der fünfte, Fridolin ist Schmid, ebenfalls
mit mehreren Enkeln. So steht die Familie in den meisten Zweigen noch auf festen
Füssen.
Eine zweite Familie stammt von Johan, verheiratet 1737. Sein Enkel Johannes
stirbt als Amtsweibel. Die Familie, genannt "Römers" ist mit
dessen Enkeln am Erlöschen.
Eine dritte Familie nimmt ihren Anfang mit Jakob um 1770. Sein Sohn Franz Josef
teilt die Linie, die ältere des Franz ist erloschen, die jüngere des
Urs Josef wanderte nach Amerika aus.
Der 1850 verstorbene Krämer Franz Konrad war der letzte einer vierten Familie,
von der nur sein Vater gleichen Namens bekannt ist.
1820 wird Jakob mit einem Einbürgerungsgesuch abgewiesen. Er beruft sich
auf das Bürgerrecht, das sein Vater Johann Baptist und Grossvater Urs und
dessen Bruder Johannes besessen haben. Diese Familie war auf der Säge zu
Saugern.
Quelle:
“Die Bürgergeschlechter der Stadt und Vorstadt Laufen.” Zusammengestellt
von Walter E. Herzog, Pfarrer. Separatabdruck aus dem "Volksfreund".
Genossenschaftsdruckerei "Volksfreund", Laufen 1918.